Spiel.Werk – Versehrt

Abgesagt

Tanztheater

Der Mensch hat keinen Körper, er ist sein Körper. Mit dem Körper stellt der Mensch sich der Welt dar. Ist dieser unversehrt, wird er anerkannter Teil seiner Umwelt. Ein versehrter Körper hingegen wird argwöhnisch betrachtet, wird Projektionsfläche menschlicher Neugier und damit ständig auf körperliche, geistige und seelische Fähigkeiten hin überprüft.
Über den Begriff der Versehrtheit nähert sich Spiel.Werk dem Thema Kaspar Hauser an.
Kaspar Hauser wuchs in einem Kerker auf. Das, was Menschsein ausmacht, wurde ihm genommen: die Freiheit, das Gehen, die Aufrichtung und das Sprechen.
Mit dem dadurch versehrten Körper blieb Kaspar Hauser sein Leben lang ein Außenseiter mit dem fortwährenden Gefühl des Nichtaufgehoben seins.

Das Tanzsolo Versehrt beschäftigt sich mit dieser Zurückgeworfenheit auf den eigenen Körper. Es geht um Kaspar Hausers Anstrengungen, nach Jahren des Liegens und Sitzens auf dem Kerkerboden, Gehen und Sprechen zu lernen. Aber auch um den körperlichen Ausdruck seiner Fähigkeit zur kindlichen Freude und seinem unbändigen Lebenswillen.
Erzählt wird Kaspar Hausers Geschichte anhand dreier biographischer Stationen: Der Aufrichtung, des Tanzes und des Sterbens.
Versehrt transformiert die gelebten Spannungszustände Hausers in Choreografien und sucht nach innerlichen und äußerlichen Bewegungsmustern und -reflexen bei Hausers verzweifelten Versuch der Anpassung.

Ermäßigter Eintritt für Schüler, Studenten, Azubis, Bufdis, FSJ/FÖJ-Leistende und Alg. II-Empfänger an der Abendkasse ab Veranstaltungsbeginn

Abendkassenzuschlag: Mgl: 1,50 € / Nmgl: 2,00 €

Foto: Jim Albright